Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 08 )
12.30 Uhr: Jasmine hat dies aus Brixton:
Die Polizei hat den Geschäften in den Straßen rund um die Brixton Road geraten zu schließen. Arbeiter sagen, die Polizei habe ihnen gerade mitgeteilt hat, es sei „sinnvoll" zu schließen. Nach den Aussagen der Leute ging der Brixton Splash Karneval auch ohne viele Probleme vorbei, obwohl einige sagen, es seien Gruppen gekommen, die in der Nacht Schwierigkeiten machen könnten.
Sameer Manro, die in einer Zahnarztpraxis in der Nähe der Brixton Road arbeitet, sagte:
„Ich glaube, das war opportunistisch. Es war ein Vorwand, um Sachen zu stehlen. Die Beziehung zwischen Jugendlichen und Polizei ist in den letzten Jahren besser geworden. Dies ist jetzt ein „neues" Brixton.
Vor fünf Jahren war es anders, es gab mehr Feindseligkeit. Nun ist die Gegend recht wohlhabend. Ich hätte nicht erwartet, dass das hier geschehen würde."
12.35: Sie werden bemerkt haben, dass es bisher im Westen von London keine Gewalt und Plünderungen gegeben hat. Aber die Leute im riesigen Westfield-Einkaufszentrum in Shepherds Bush wollen kein Risiko eingehen. Hier ist eine Erklärung von ihnen:
„Wir möchten unseren Besucher, Mitarbeitern und Händlern versichern, dass Westfield London wie gewohnt geöffnet ist und Berichte von Störungen stimmen nicht. Wir haben in Anbetracht der aktuellen Situation in London Polizei und Westfield- Security vor Ort. Und wir arbeiten eng mit der Londoner Polizei zusammen, um die Situation zu überwachen."
12.38: Mein Kollege Vikram Dodd ist bei Scotland Yard und wartet, bis ein Briefing über die Unruhen und Plünderungen beginnt.
12.47: Das Thema des Tages ist die Verwendung von BlackBerry Messenger - anstatt Facebook und Twitter – zur Koordinierung der Unruhen. Hier ist, was mein Kollege Josh Halliday dazu meint:
„Wenn es irgendein Anzeichen hätte geben sollen, dass ein friedlicher Protest eskalieren würde, dann war das nicht auf Facebook zu finden. Bei Twitter gab es einige Hinweise: Tweets über einen Versuch, am Sonntag den Hackney Karneval umzufunktionieren, wurden von der Polizei entdeckt, und die Veranstaltung wurde abrupt abgebrochen.
Allerdings scheint die mächtigste und minütlich geupdatete Rally auf einem verdeckten sozialen Netzwerk stattgefunden haben: nämlich BlackBerry Messenger (BBM).
Wenn man BlackBerry-Handys benützt - das Smartphone der Wahl für die Mehrheit (37%) der britischen Teens, laut einer Ofcom-Umfrage letzte Woche -, ermöglicht BBM den Benutzern, Nachrichten das Netzwerk an alle Kontakte, die mit „BBM PINs“ verbunden sind, zu versenden ".
Und im Gegensatz zu Twitter oder Facebook sind viele BBM-Nachrichten für die Behörden nicht zu kontrollieren (weshalb BBM von vielen Emirati teens verwendet wird, um den illegalen Klatsch über die Regierung und die Beamten).
12.51: Vikram Dodd twittert das von Scotland Yards Pressekonferenz:
# Londonriots traf Kommissionsmitglied: "Wir müssen die Missstände und Kriminalität zu trennen"
Während Sean O'Neill von der New York Times das hat:
„Met Acting Chief Tim Godwin sagt, Plünderungen seien „pure Kriminalität", und er will, daß die Justiz robust reagiert.“
12.57: Verkehrsnachrichten- Update, mit freundlicher Genehmigung von Jasmine Coleman in Brixton:
„Die Polizei sagt, dass die Brixton Road die nächste Stunde für den Verkehr gesperrt sein wird, und auch die Gehsteige könnten den ganzen Tag gesperrt werden, da Polizisten die Zerstörungen der letzten Nacht fotografieren.“
12.59: Inmitten des Blackberry-Aufruhrs punktet Twitter-Gigant Neal Mann - aka @ fieldproducer – damit, wie Nachrichten verbreitet werden:
„Erwähnenswert ist auch, dass sich Informationen auch sehr schnell via *Schockgesicht * verbreiten - Mundpropaganda durch Text und Anrufe.
13.15: Inzwischen hat die IPPC auf die Vorwürfe geantwortet, es habe nicht genug Kontakt mit Mark Duggans Familie gegeben, seitdem er am Donnerstag getötet wurde. Der Inhalt ist eher kritisch gegenüber der Met und wie sie sich verhalten hat.
Die IPCC sagt auch, sie erwarte, dass die Ergebnisse der Kugeltests innerhalb von 24 Stunden bekannt werden.
In ihrer Erklärung sagte Rachel Cerfontyne, die IPCC-Kommissarin, die die unabhängige Untersuchung von Mark Duggans Tod überwacht:
„Mir sind die verschiedenen Medienberichte bekannt, die andeuten, dass wir noch nicht ausreichend Kontakt mit Herrn Duggans Familie seit seinem Tod hatten. Nach meinem Treffen mit der Familie gestern (Sonntag) wurde mir ganz klar, dass sie sich nicht über einen Mangel an Kontakt oder Unterstützung durch die IPCC beschwert, sondern über das Verhalten der Polizei, die nach dem Tod ihres Sohnes keinen Kontakt mit ihnen aufnahm.
Es ist nicht in der Verantwortung der IPCC, die Nachricht über jemandes Tod zu überbringen, und ich habe Herrn Duggans Familie gesagt, dass ich versuchen werde, dieses Problem mit der Met zu klären und das auch, falls erforderlich, ein Teil unserer Untersuchung sein würde.
... Ich bin mir auch dessen bewusst, dass Herr Duggans Familie sehr unglücklich darüber war, dass sie vor der Polizeistation so lang warten musste. Die IPCC wurde von der MPS um 8.30 Uhr am Samstagabend kontaktiert. Man sagte uns, dass Herrn Duggans Partnerin dort sei und man Antworten auf eine Vielzahl von Fragen haben wollte, aber jetzt weg sei...
"... Die IPCC-Ermittler sind derzeit in Kontakte mit Wissenschaftlern des Forensic Science Service in Bezug auf eine Analyse der Ballistik. Wir würden erwarten, dass die in der Lage sind, uns überprüfte Ergebnisse innerhalb der nächsten 24 Stunden mitzuteilen."