Montag, 8. August 2011

Samstag, 12. November 2011

Plünderungen "von sozialer Ausgrenzung geschürt"

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Junge Plünderer aus armen Vierteln haben nichts zu verlieren und keinen Grund, sozialen Normen zu gehorchen, sagen Experten.

Alexandra Topping, guardian.co.uk, Montag, 8. August 2011 19.58

Auf die Unruhen folgten die Plünderungen. Quer durch London wurden Schaufenster zerschlagen und Läden geleert. Am Montag sagten Experten, soziale Ausgrenzung und der Zusammenbruch von Recht und Ordnung könnten die Plünderer angespornt haben, die sozialen Normen missachten. „Viele der Beteiligten sind wahrscheinlich aus einkommensschwachen Bezirken mit hoher Arbeitslosigkeit gekommen; und viele, wenn nicht die meisten, haben nicht viel von ihrer Zukunft zu erwarten", sagte der Kriminologe und Jugendkultur-Experte Professor John Pitts.

„Die Regeln, die das Verhalten von Menschen gewöhnlich bestimmen, gelten dort nicht. Vieles davon geschah, weil die Gelegenheit dazu da war. Aber zentral ist es eine soziale Frage, die junge Menschen betrifft, die nichts zu verlieren haben.“

Auf einen Großteil der Aufnahmen von den weit verbreiteten Diebstählen nach den Unruhen, kann man Plünderer mit Waren sehen, die sie unbedingt haben wollten, manche ohne sich die Mühe zu machen, ihr Gesicht zu bedecken. Auf einem Video vom frühen Sonntagmorgen aus Wood Green kann man Leute sehen, wie sie H & M mit ihrer Beute verlassen, während einige bei JD Sports herumstehen und offenbar darauf warten, sich ebenfalls bedienen zu können.

Ein in Nord-London Ansässiger, der nur Tiel genannt werden wollte, beschrieb ein Gespräch: „Ich hörte zwei Mädchen darüber zu streiten, welches Geschäft das nächste auf der Diebstahltour sein sollte. ‚Gehen wir zu Boots? '. ‚Nein, ins Body Shop‘. ‚Zerschlagt Body Shop, nachdem es tot ist [gemeint ist leer].'“ Das Mädchen kam aus Boots raus, „ganz lässig, als hätte sie ihren Job wie immer um halb fünf beendet", fügte er hinzu. Er beschrieb andere, die vor den zerbrochenen Fensterscheiben von H & M vor einander Kleidungsstücke hochhielten. „Sie taten, als seien sie einfach nur gelangweilt von dem, was sie getan haben."

In Wood Green waren für etwa 100 Jugendliche Geschäfte wie Elektronikshops und Kleidungsketten wie H & M die Ziele. „Ich habe jede Menge G-Star", sagte ein Teenager, der aus einem Kleidergeschäft kam. Andere Jugendliche wurden mit Koffern voller Diebesgut beobachtet, und in den frühen Morgenstunden des Sonntags wurden die Vorgärten der Reihenhäuser Schauplatz von Warenbegutachtung und –austausch.

Zu sehen war auch, wie Plünderer versuchten, ihre gestohlenen Waren zu verkaufen. In Tottenham direkt auf der Hauptstraße, sagte ein 20-Jähriger, der seinen Namen nicht nennen wollte, habe er gehört, wie Plünderer versuchten, die Beute in ihren Händen so schnell wie möglich loszuwerden. "Ich sah, wie einige an den Ecken versuchten, Laptops von Currys für 20 Pfund zu verkaufen. Was denken Sie über so etwas?“ , sagte er.

Plünderer habenWege gefunden, ihre Handlungen zu rechtfertigen, fügte Pitts hinzu. „Sie glauben, sie können das schönreden, indem sie sich Filialen von großen Konzernen aussuchen. Es ist das Gefühl, dass diese Unternehmen viel Geld zu haben, während sie nur sehr wenig haben." In Kombination von der sehr zurückhaltenden Reaktion der Polizei und der zunehmender Gesetzlosigkeit wurde das Ganze explosiv: "[Die Plünderer] bemerken schnell, dass die Polizei keine Kontrolle über die Situation hat, die zu einer Art adrenalingesteuerten Euphorie führt - plötzlich übernimmst du die Kontrolle, und dagegen kann niemand etwas machen."

Eine Generation, die auf Diät inmitten von übermäßigem Konsum heranwuchs und mit Werbung bombardiert wird, habe sich befreit, setzte er hinzu. „Nachdem wir von dem, was wir taten, definiert wurden, werden wir jetzt von dem, was wir kaufen, definiert. Diese großen Firmen leben davon, [die Verbraucher] in Versuchung zu bringen. Und plötzlich bemerken dann diese Leute, daß sie nur in ein Geschäft zu gehen brauchen und alles haben können. "

Ein Augenzeuge, der nicht genannt werden wollte, sagte, ein Polizist, der auf der Brixton Road am Montagmorgen patrouillierte, habe ihm gesagt, er habe 12-Jährige beim Plündern gesehen.

Dr. Paul Bagguley, Soziologe an der University of Leeds, sagte, Plündern sei ein gemeinsames Merkmal der meisten Ausschreitungen gewesen, doch eine Mischung aus praktischen Gründen könnte sie gesteigert haben. Steigende Arbeitslosigkeit sei wichtig, nicht nur als Auslöser der Unruhen, sondern weil das auch bedeute, daß mehr Arbeitslose auf den Straßen seien, was zur „biographischen Verfügbarkeit" führt. „Das ist ein einfaches Argument, aber mächtig. Ohne Arbeitsplätze werden die Leute eher auf den Straßen herumhängen. Ebenso gibt es jetzt einfach mehr begehenswerte, transportierbare Konsumgüter, die man stehlen kann, als je zuvor."

Plündern wurde als weniger riskant als Krawallmachen betrachet: „Plündern tendiert dazu, ein breiteres Spektrum von Menschen anzuziehen - Kinder, Frauen, ältere Menschen -, weil es dabei sich nicht so sehr um körperliche Gewalt geht. Krawalle ermöglicht den Menschen, ihre Hemmungen zu verlieren, und gibt ihnen die Freiheit, etwas zu tun, was sie normalerweise nicht tun würden“.

Areeb Ullah, ein Bewohner von Tottenham, sagte, die Plünderer hätten keine Rücksicht auf die Bedürfnisse des Bezirks und der einheimischen Bevölkerung genommen. Und während große Geschäfte zum Ziel gemacht wurden, blieben auch einige kleinere nicht vom Plündern verschont. „Die Shops hier in der Gegend konnten dem kaum entkommen. Ein Blumenladen wurde angezündet. Wem hat der Blumenhändler etwas getan? Ich sah einen Mann in seinem Geschäft nur weinen. Das macht die Situation in Tottenham noch schlimmer."

Dienstag, 1. November 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 23)

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2.44: Mein Kollege Richard Adams berichtet, dass das Sony Gebäude in Enfield eine CD-Produktionsfabrik ist.

"Plünderer haben vielleicht gedacht, das Gebäude sei voller PlayStations, in diesem Fall müssen sie sehr enttäuscht gewesen sein", sagt Richard.

Von der Website:

„Sony DADC Enfield, Großbritannien, bietet einen nahtlosen Vertrieb für das Vereinigte Königreich an. In enger Zusammenarbeit mit dem für Sony DADC produzierenden Unternehmen in Southwater werden den Kunden wie bisher CD-Kopien und deren Auslieferung angeboten.

Als Ihr alleiniger Ansprechpartner garantiert Sony DADC für die Aufrechterhaltung der gesamten Lieferkette – von der Annahme der Input-Daten bis zur Auslieferung von Shelf-Ready-Produkten in die Läden. Darüber hinaus werden Sie von den Synergien der engen Zusammenarbeit zwischen unserer Produktion und Distribution profitieren. Wir werden sicherzustellen, dass Sie die nötige Flexibilität bekommen, um auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können.“

02.52: Matt Taylor ist gerade auf dem Rückweg aus Croydon über Crystal Palace gefahren und sah dort eine Gruppe von Jugendlichen, die ein Schaufenster mit Golfschlägern eingeschlagen haben. Er sagt, in fast jedem Bereich, den er durchquerte, gab es Hinweise auf Schäden - ein Indiz dafür, wie weit sich die Gewalt ausgebreitet hatte.

03.02: Vikram Dodd schreibt, die Met-Polizei habe heute Nacht berichtet, sie habe eine neue Taktik mit „gepanzerten Polizeifahrzeugen" angewendet, die auf Menschen zufahren, um sie zurückzudrängen.

Vikram sagt, man habe erklärt, das habe in Lavender Hill gegenüber 150 Personen zu einem Erfolg verholfen, und auch, sie würden diese wieder anwenden.

03.06: Eine Facebook-Gruppe wurde eingerichtet, um die Londoner aufzufordern, auf die Straße zu gehen und bei den Aufräumungsarbeiten nach den Unruhen mitzuhelfen.

"Aufräumungsarbeiten: Helfen Sie London" wurde erst vor ein paar Stunden eingestellt, hat aber bereits mehr als 350 Followers und wächst weiter.

Vielleicht zeigt sich nach den Ausschreitungen auch ein anderes Gesicht der Stadt.

03.15: Richtig, ich bin zu Hause. Danke fürs Lesen und für alle Beiträge und Kommentare. Hoffe, daß alle in Sicherheit sind.

Paul Lewis und Mustafa Khalili sind nach wie vor vor Ort, um aus London auf Twitter zu berichten - sie sind auf dem Weg nach Ealing, wo einiges darauf hindeutet, dass die Gewalt weitergeht, und werden in ca. 20 Minuten dort ankommen.

03.29: Guten Morgen, das ist Richard Adams, der das Live-Bloggen übernimmt.

Obwohl sich die Dinge in den meisten Bezirken beruhigt haben, gibt es Berichte über größere polizeiliche Aktionen in Ealing und Störungen in Southall, letzteres noch unbestätigt.

03.35: PA hat einige Details über die Schießerei in Croydon am vorigen Abend:

„Inmitten der Unruhen gab Scotland Yard bekannt, es sei ein 26-jähriger Mann in einem Auto mit Schusswunden gefunden worden.

Die Polizei wurde vergangene Nacht um etwa 21.15 gerufen und berichtet, der verletzte Mann sei in der Warrington Road in Croydon gefunden worden.

Ein Sprecher sagte: „Zwei weitere Personen, vermutlich Ende 20, waren auch dort. Sie wurden festgenommen, weil sie mit Diebsgut angetroffen wurden, und in eine Polizeistation in Süd-London gebracht."

03.39: Die Guardian-Reporter Paul Lewis und Mustafa Khalili sind in Ealing angekommen - und Paul berichtet von einigen Szenen der Verwüstung dort über seinen Twitter-Account:

• Ealing Broadway - Haven Green - jedes einzelne Geschäft in Sichtweite wurde geplündert.
• Kommen an ausgebrannten Autos vorbei, mit Müll übersäte Straßen in Ealing
• Das war ein Mercedes C-Klasse. Die meisten Autos auf Culmington Straße sind kaputt.
• Die meisten Autos auf dem Ealing Broadway sind beschädigt.

03.51: Ein Augenzeugenbericht von einigen, die gesehen haben, was auf dem Ealing Broadway passiert ist:

„Alles begann um 22 Uhr. Die Jugendlichen versammelten sich auf der Hauptstraße. Sie versuchten, in das Einkaufszentrum zu kommen, aber es gab Rolläden vor an allen Türen.

Wirklich mobile Gruppen kamen hierher. Dann begannen die Krawalle auf dieser Straße - New Broadway.

Das ist die Bar meines Freund - Crispins Wine Bar. Ich stand auf der anderen Seite der Straße und beobachtete, wie sie Feuer legten. Das Schlimmste war das Feuer über Budgens. Wir sahen Kämpfe, als sich die Hauptgruppe verteilte. Ein paar Leute, die dem der Mob nicht gefielen, wurden geschlagen.

Eine Person hatte eine Wunde auf der Hand. Ich hörte, er sei mit einem Messer verletzt worden. Ich bin ein Baumeister, und ich habe die Holzbretter, die ich im Haus finden konnte, als Schutz vor dem Fenster und der Tür der Bar meines Freundes angebracht.

Die Randalierer haben in der Weinbar ein paar Flaschen zertrümmert. Die Kassa wurde zerstört. Der Besitzer konnte durch die Hintertür zu entkommen.

Surreal ist ein gutes Wort für diese Situation. In Hollywood weiß man nicht, was im wirklichen Leben passiert.“

04.09: Vikram Dodd liefert ein offizielles Update von der Polizei in London:

„334 Menschen wurden verhaftet, 69 Personen wurden angeklagt und zwei davor verwarnt“, heißt es um 03.50 Uhr.

04.29: Sie wollen, wie die meisten Menschenm, wahrscheinlich wissen, was Piers Morgan über diese Unruhen denkt? Nein, ich auch nicht. Nun, Sie haben nicht viel verpasst:

• Cameron sollte die Armee heute Nacht einsetzen. Ich bin sicher, die Soldaten würden die Gelegenheit, britische Bürger auf heimischem Boden vor diesen Schlägern zu schützen, genießen.

• Was heute Nacht in Großbritannien passiert, ist eine Form von Terrorismus und sollte als solche behandelt werden.

04.38: Oh je, auf Twitter ist jemand namens @ Denz1407 von Piers Morgans Gleichsetzung der Plünderer mit Terroristen nicht sehr beeindruckt:

• @ piersmorgan was tun Sie denn da? Ohrfeigen Sie jeden mit einem Terroristenausweis und ab mit ihm nach Guantanamo - # stupidtwittersuggestions

Freitag, 28. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 22)

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12.52: ITV News Praktikant Ben Schofield hat bestätigt, dass es Störungen in Liverpool gibt, in Bereich Toxteth. Auch Berichte über Gewalt in der Nähe der Smithdown Road und der Lawrence Road.

• Ja - Liverpool brennt jetzt auch. Auch mein Auto in Brand.
• # Krawalle in Liverpool. Toxteth Bereich.
• Verbarrikadieren uns. Feuerwehr ist da. Vor dem Gebäude heiß, rauchig.
• Feuerwehr jetzt in der Grove Street in Liverpool. Mindestens 6 Autos angezündet.
• Ein Ziegel ist durch unser Fenster in der Tür geflogen. Wir wohnen in der Grove Street in Liverpool.

01.01: Eine nicht besetzte Polizeiwache wurde in Birmingham in Brand gesetzt, berichtet Vikram Dodd.

Vikram teilte mit, die Polizei habe gesagt, es habe Krawalle im Bereich Handsworth gegeben. Die Polizeiwache, die angezündet wurde, liegt an der Soho Road.

01.12: Lexy Topping hat dies aus Hackney:

„Verbrachte einige Zeit an diesem Abend im Gespräch mit einer Polizei-Einheit, die in einen Kampf in Hackney in der Nähe des Homerton Krankenhauses verwickelt gewesen war. Sie mussten ins Krankenhaus gehen, weil drei der Beamten verletzt wurden, keiner ernst. Ein Sergeant erlitt eine Gehirnerschütterung, nachdem er von einem Stein am Kopf getroffen wurde.

Polizisten beschrieben, wie zwei Sanitäter, als ein anderer Polizist auf den Boden gefallen war, zu Hilfe eilten und von einem Hagel von Geschossen der Randalierer getroffen wurden.

Die beiden Polizisten, mit denen ich gesprochen habe, hatten gestern 24 Stunden Dienst und waren heute in der 15. Stunde ihrer Schicht und werden voraussichtlich die ganze Nacht hindurch hier bleiben müssen. Sie hatten nur Vans für den Transport benutzt, was sie aber anfällig für Angriffe mit Geschossen durch die Randalierer machte.

"Es kann als ein wenig undankbar in dem Moment interpretiert werden, um ehrlich zu sein", sagte ein Offizier mit zehn Jahren Erfahrung. „Es scheint, dass von allen Seiten die Schuld der Polizei zugesprochen wird. Aber alle Polizisten hier würden viel lieber zu Hause bei ihren Familien sein als mit Steinen beschmissen werden."

Ein anderer Polizist verglich die Unruhen mit die Studenten-Demonstrationen. „Es ist ganz anders. Es gab damals einige Gewalt, aber du hattest keine Menschen vor dir, die dich im Grunde umbringen wollen."“

01.19: Barry Neild in Woolwich:

„Wir haben gerade etwa 45 Minuten damit verbracht, rund um zwei Einkaufszentren am Stadtrand von Woolwich zu kurven und haben da Jugendbanden bei Plünderungen zweier Geschäfte beobachten können. Als wir ankamen, hatte sich eine große Bande außerhalb einer Filiale der PC World im Stone Lane-Einkaufszentrum versammelt und versucht, gewaltsam die Türen zu öffnen.

Wir haben mehrere Zwischenstationen gemacht - es erschien uns riskant. auszusteigen und zu filmen oder mit jemandem zu sprechen - und sahen zu, wie es ihnen gelang, einzudringen. Innerhalb weniger Minuten waren große Flachbildfernseher und andere elektronische Waren weggekarrt.

Einige hatten Autos in der Nähe geparkt, um das Diebsgut dort einzuladen. In der Nähe eines anderen Einkaufszentrums sahen wir Menschen, die Einkaufswägen voller Waren aus einer Filiale von JD Sports vor sich herschoben. Wir fuhren über Schachteln mit nagelneuen Sportschuhen, die auf der Straße verstreut lagen.

Es fühlte sich da draußen ziemlich gesetzlos an. Wir haben in den 45 Minuten, die wir dort waren, nicht ein Zeichen von der Polizei gesehen.“

01.23: Alex Hudson, ein BBC-Journalist, der an diesem Abend geschlagen wurde und dem man sein Handy gestohlen hatte, als er über die Unruhen in Ost-London berichtete, sagt mir, dass er schließlich auf seinem Weg nach Hause auf eine Gruppe traf, die plante, die Polizeistation in Hackney in Brand zu stecken.

01.28: BBC berichtet, dass es 87 Festnahmen in Birmingham gegeben habe.

Die Polizei von Merseyside rät den Menschen, das Zentrum von Liverpool zu meiden.

01.32: Channel 4 Midlands-Korrespondent Darshna Soni auf Twitter:

„Die Dinge breiten sich in Handsworth aus, ein Auto wurde in Brand gesetzt, und es stehen sich die Polizei und rund 50 einheimische Jugendliche gegenüber.“

01.41: Wir haben heute noch nichts aus Bristol gehört, aber Tom Finn berichtet, dass es Störungen gab:

„Bei Stokes Croft Mülltonnen in Brand gesetzt, Polizei überall, Hundegebell.

Bei Stokes Croft gab es schon Protestszenen am Anfang des Jahres gegen eine geplante Tesco-Filiale.“

Audio-Bericht von Paul Lewis aus Enfield vom Feuer im Sony-Distributationszentrum: Paul schreibt, dass ein 70 m langes Gebäude in Flammen aufgegangen ist. Im Gegensatz zu den anderen Bränden, die wir in den letzten Tagen gesehen haben, ist dieses Feuer in der Mitte eines Gewerbegebietes - es sieht aus, als ob es bewußt ausgewählt worden war, so Paul.

02.25: Die Polizei sagt, 150 Menschen beteilitgen sich an den Ausschreitungen im Stadtzentrum von Bristol:

„Trittbrettfahrer randalierten heute durch Bristol, und der Polizeichef vor "unberechenbaren" Szenen in der Innenstadt.

Mehr als 150 junge Randalierer verursachten Störungen in den Bereichen St. Pauls und Stokes Croft, dem Schauplatz der Unruhen zu Beginn dieses Jahres mitten in der Wut über eine neue Tesco-Filiale.

Die Menschen waren gewarnt, die Innenstadt zu betreten, als die Polizei sich bemühte, die Lage unter Kontrolle zu bringen.“

02.31: Mehr aus Ealing von Anisha Ahmed:

„Die Autos vor meinem geparkten Haus wurden zertrümmert. In einem gab ein kleines Feuer. Ich konnte Gelächter hören und etwas, was wie jugendliche Stimmen klang. Mindestens ein Mädchen und einige Jungs, sie klangen fröhlich, wenn das möglich ist. Als mein Freund das hörte (er lebt in West Ealing), lief er hinaus, um sein Auto an einem sicheren Ort zu parken - da hatte er noch einmal Glück gehabt.

Banden von jungen Burschen mit Kapuzen und Schals trieben sich auf den Straßen in der Nähe von Waitrose herum. Sie entdeckten ihn, aber er schaffte es, aus seinem Auto heraus wieder ins Haus zu kommen.

In die Tesco Express-Filiale am Ealing Broadway wurde eingebrochen, Haven Green-Park steht in Flammen und das Ealing Broadway-Einkaufszentrum wurde angegriffen

Ich kann nicht glauben, dass dies in Ealing passiert. Ich habe die Nachrichten verfolgt und Polizeisirenen gehört und dann böse Stimmen. Innerhalb einer Stunde hat sich das alles entwickelt. Ich hätte nie erwartet, dass so etwas in Ealing passiert.“

02.39: Tim Samuels, Moderator von BBC-Two Culture Show / 5 Lives Männer Hour, hat ein Video gepostet, das Menschen zeigt, die Fenster im Evans-Fahrradgeschäft auf der Chalk Farm Road im Chalk Farm zertrümmern.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 21)

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23.42: Camden: Anscheinend gibt es Störungen auf der Chalk Farm Road, zwischen Chalk Farm- und der Camden Town-U-Bahnstation. Camden New Journal-Reporter Richard Osley twittert:

• Polizei und Gruppen bewegen sich von einander weg auf der Chalk Farm Road.

• Gruppe bewirkt Rückkehr der Polizei, mit Flaschen beworfen. Eine sauste an meinem Kopf vorbei.

• Du gerätst an der falschen Stelle in einen solchen Angriff und es ist nicht lustig.

• Chalk Farm Road: zwischen Hartland Road und Ferdinand Street ist man auf Distanz.

• Kids werden frecher, marschieren auf die Polizisten zu.

• „1 2 3 ... Raaaah“ ruft die Polizei und greift die Menge wieder an. Die verteilt sich. Polizei zieht sich zurück. Die Menge kehrt zurück.

23.49: Die Journalistin Matina Stevis berichtet von Notting Hill. Sie sagt, ein Auto sei in Brang gesetzt und Schaufenster eingeschlagen worden. Hier die letzten Tweets.

• Störungen in W11, Auto brennt, meine Straße voller Rauch. Erlischt, als ich mit ihnen gesprochen habe.

• Auftakt in Notting Hill, Probleme außerhalb meines Viertel, habe 1 Auto brennen gesehen im Bereich Westb. Grove / Portobello.

• Mitarbeiter des Walmer Castle Pub bestürzt, sagten, 6-10 Jugendliche hätten Flaschen und Steine durch die Fenster geworfen, Pub war voll.

• Smythson Schaufenster Westbourne Grove zerschlagen

23.54: Hackney – beunruhigender Bericht des Guardian-Reporters Jason Rodrigues, der gerade von Jugendlichen auf dem Heimweg attackiert wurde:

„Ich komme gerade von den Unruhen in Hackney und wurde gerade bei der Essex Road überfallen, eine Gruppe von sechs maskierten Jugendlichen hatte sich mein Fahrrad geschnappt, hatten auf der Ecclesbourne Street gewartet, die schrien „Nehmt das Fahrrad, nehmt das Fahrrad!

Ich wollte gezwungenermaßen von dort weg, stürzte aber zu Boden. Da packte einer von den Dieben mein Fahrrad unter mir, ein roter Van fuhr quietschend um die Ecke und prallte gegen ein geparktes Auto. Zwei junge Männer stiegen dann aus und der Mann auf dem Beifahrersitz steckte seine Hand in seine Tasche und drohte, ein Messer herauszuziehen und auf die Diebe einzustechen, denen er vorwirft, sie hätten vorher sein Motorrad gestohlen.

Eine heftige Rauferei brach aus und die Diebe ließen die gestohlenen Fahrräder liegen. Jeder schien den Tatort verlassen zu wollen. Doch einheimische kriminelle Jugendliche scheinen die mangelnden Präsenz der Polizei wegen der Probleme an anderen Orten ausnützen zu wollen.

23.59: Mein Kollege Mustafa Khalili ist in Camden. Er twittert von dort und beschreibt „angespannte" Szenen:

• Camden High Street von der Polizei abgeriegelt, in Richtung Kentish Town

• Evans Fahrräder Chalk Farm Road von 50 Jugendlichen geplündert keine Polizei

• Polizei rücken auf auf Jugendliche vor die sich bis in die Adelaide Road zurückziehen. Polizei sichert Evans Fahrräder. Wirklich angespannt.

00.11: Ben Quinn berichtet von Clapham Junction - wo ein groß aussehndes Feuer in einem Erdgeschoss-Geschäft ausgebrochen ist.

Ben sagt, Hunderte von Menschen durchstreifen das Areal plündernd. Meist Jugendliche, zumeist männlich - einige erkennbar als Gangmitglieder anhand der Farben ihrer Halstücher, sagt Ben.

00.23: Stephen Khan berichtet aus Bethnal Green, wo es vorher Gewalt gab:

„Ich ging gerade von der Liverpool Street zur Roman Road - entlang der ganzen Bethnal Green Road. Überall ein bisschen ein Durcheinander. Shops zerschlagen entlang der Bethnal Green Road inklusive Cash Converters und einer Spielhalle. Kleine Gruppen von Jugendlichen laufen entlang der ganzen Straße herum. Andere Gruppen bewachen kleinere Läden wie Wein-, Lebensmittel- und Zeitschriftengeschäfte. Weit entfernt von Szenen, wie wir sie in Croydon oder Hackney gesehen haben, aber angespannt. Keine Polizei dort vorhanden.

00.35: Simon Brooke hatte heute Abend seine Mutter zu einem Geburtstagsessen in Ealing eingeladen, wobei sie und andere Gäste im Restaurant eingeschlossen wurden, weil sich davor Randalierer versammelten, ein Fenster einschlugen und ein Auto in Brand setzten. Simon sagte, es sei „wirklich erschreckend“ gewesen.

Ironischerweise wohnt Simon in Hackney. Er und seine Familie hatten beschlossen, in Ealing zu essen, weil er in Hackney wohnt und dachte, weiter westlich wäre es sicherer.

Die Polizei habe ihm geraten, im Restaurant bleiben, weil „Gangs aus den Außenbezirken kommen könnten".

00.39: Ich bekomme Berichte über Gewalt in Liverpool, auf der Smithdown Road und der Lawrence Road. Versuche, das zu klären.

00.42: Mike White schreibt aus Ealing:

„Die Polizei blockierte nach den Unruhen die wichtige Gunnersbury Road im Stadtzentrum von Ealing und durchsuchte alle Fußgänger, die versuchten, an ihnen vorbei nach Hause zu gehen. Anwohner, deren Autos bereits durch Randalierer beschädigt worden waren, beschwerten sich, dass die Polizei kein Interesse am Schutz ihres Eigentums habe, und wurden aggressiv. Die Randalierer, die versuchten, eine Barrikade zu bauen, sind gerade verschwunden."

Samstag, 22. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 20)

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22.26: Ich habe diesen Bericht von einigen, die Zeugen der Gewalt in Walworth, zwischen Elephant and Castle und Camberwell, geworden waren. Sie haben gebeten, nicht genannt zu werden.

„Ich kam zur Morrisons Supermarkt- Filiale auf der Walworth Road, SE17, um etwa 18.50. Einer der wenigen Mitarbeiter, die beim Hintereingang standen, erzählte mir, dass sie schon früh geschlossen hatten, genauso wie es in Peckham um 19 Uhr passiert ist, 4 Meilen entfernt.

Ich ging weiter und betrat eine Bar, nur um auf BBC World die Aufnahmen zu sehen, die aus einem Hubschrauber gemacht worden waren, Blicke auf Brände in Lewisham und Peckham. Nach wenigen Minuten rannten Gruppen von maskierten Burschen an der Bar vorbei und weiter zur Hauptstraße, ein Dutzend Müllfahrzeuge von der Bar bis hin zur nahen Durchgangsstraße, die die Polizei am nördlichen Ende in der Nähe des Tankard Pubs entlang der Nebenstraße der Polizeistation blockiert hatte.

Busse wurden angehalten und verlassen, wurde mir gesagt, und Plünderer belagerten Lynne’s Electronic, Schmuckgeschäfte und Pfandleihhäuser, das Carphone Warehouse, Foot Locker und später M & S und schließlich Argos, das ist alles, was ich gehört habe. Der türkische Supermarkt ist offenbar verlassen worden. Das Pie and Mash-Shop in der Seitenstraße von Westmoreland Road war auch gestürmt und verwüstet worden.

Junge Männer und gelegentlichauch Frauen verbrachten dann die nächste Stunde damit, mit ihrer Beute durch die Seitenstraßen zu laufen, die ersten von ihnen mit Breitbildfernsehern, Schachteln mit Elektrogeräten, Trainingsschuhen und dergleichen von Foot Locker und M & S Kleidung. Ein etwa 20-Jähriger, der deutlich hinkte, kam an die Tür der Bar und bat, man sollte ein Taxi rufen, Das wurde abgelehnt.

Einige Plünderer deponierten Geräte in den nahe gelegenen Gärten und an der Walworth Road, andere hatten Mülltonnen mit irgendetwas gefüllt und schoben sie nach Hause, während die Profis zu den geparkten Autos (BMW und dergleichen, getönte Scheiben in mindestens zwei Fällen) zurückkehrten, bevor sie ihre Masken wieder herunterzogen und umkehrten, um weiter Beute zu machen.

Daran Unbeteiligte tauchten in der Bar auf, die aus den Seitenstraßen gekommen waren. Einer sagte mir, er habe eine Bande von etwa 10 Jugendlichen gesehen, wie sie bei der Albany Road-Ampel einen Mann von seinem Motorrad rissen und einer damit in Richtung Camberwell davonfuhr. Dann wurden die Radfahrer um ihn, die ihm helfen wollten, von Kapuzenmännern oder Maskierten, die aus dem in benachbarten Burgess- Park kamen, angegriffen.

Die Leute in der Bar, die auf der anderen Seite der Walworth Road wohnten, riefen ihre Verwandten bzw. Kinder an, um ihnen zu sagen, sie sollten niemandem die Tür öffnen - es war Anarchie im wahrsten Sinne des Wortes.

Zwei Polizeifahrzeuge hatten es endlich um etwa 20.30 bis zu Argos geschafft, was die Menschen drinnen und draußen dazu brachte, sich sporadisch zu verteilen. Sie blieben dort etwa eine Stunde, obwohl eine Menge in den nahe gelegenen Straßen herumlungerte, um auf den Einbruch der Dunkelheit zu warten. Wir können nur hoffen, dass nichts in Brand gesteckt wird von später Angekommenen, die mit leeren Händen da stehen. Das, oder daß die Polizei wieder die Kontrolle über die Durchgangsstraße gewinnt.

22.33: Audio-Interview mit Matthew Taylor, der in Croydon ist.

Matt sagt, vor ihm sei eine Szene der „ausgebrannten Autos". Geschäfte wurden auch geplündert. Etwa 300 bis 400 Menschen waren an den Unruhen beteiligt. Matt sagt, die Polizei scheine mit der Eindämmung der großen Feuer beschäftigt zu sein - wir sahen die Bilder schon früher und es heißt, ein Teppich-Geschäft sei ausgebrannt – und zeige nur sehr wenig Präsenz überall dort, wohin er gegangen ist

22.47: Barry Neild ist jetzt in Dalston:

„Wir sind nach Dalston zurückgekehrt, wo ein Bus in der Shacklewell Lane in Brand gesteckt wurde. Der ist jetzt abgesperrt und scheint nicht zu viel Schaden davon getragen zu haben. Doch der Vorfall hat die große türkische Gemeinschaft hier stark erschüttert. Viele Ladenbesitzer sind auf der Straße und reden darüber, wie sie die Jugendlichenbande hinter dem in Brand gesteckten Bus vertreiben können.

„Wir haben vier von ihnen ziemlich verletzt, und sie liefen weg," sagte ein Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte. Ein anderer sagte: „Das ist nicht Gerechtigkeit, wenn die hierher kommen und versuchen, uns anzugreifen." Einige Geschäfte sind noch offen, wie es hier üblich ist, im Gegensatz zu anderen von Gewalt betroffenen Vierteln.

Wir haben gerade beobachtet, wie ein Mob von Einheimischen eine Bande von Vermummten auf der Hauptstraße hinunterjagt, mit Polizeifahrzeugen und Sirengeheul im Gefolge.“

22.09: Twitter: @ BBCNewsnight: Niemand von der Regierung stellte sich zur Verfügung, um heute Abend auf # Newsnight zu erscheinen und über die Londoner Unruhen sprechen

22.10: ITV berichtet über eine Schießerei in Croydon. Vikram Dodd sagt, die Polizei ermittelt noch, aber im Moment glaubt niemand, diese habe mit den Unruhen zu tun.

22.12: Ein Video zeigt Plünderungen in Debenhams in Clapham Junction.

23.26: Zuverlässige Berichte über Unruhen auch in Camden, Notting Hill und Colliers Wood.

Der Wimbledon Guardian hatte dies aus Colliers Wood:

„Geschäfte und Tankstellen wurden geplündert, Colliers Wood wird ein weiteres Ziel der Jugendgewalt in London.

Gangs von weit über 100 Jugendlichen haben das Tandem-Zentrum am Tandem Way angegriffen, wo ein Polizeiwagen von Randalierern mit Flaschen und Steinen beworfen wurde.

Eine Pattsituation hat nun entwickelt, nachdem sich die Polizei aus dem Tandem-Zentrum zurückgezogen hat. Dort versuchen die Randalierer nun, in die Filialen von Sports Direct, JD Sports, PC World und Mothercare einzudringen.

Vor kurzer Zeit erreichte uns das folgende Update:

„Die Aktivität scheint sich im Sande verlaufen zu haben. Es heißt, dass vier Plünderer durch die Feuerwehr aus PC World gerettet wurden.

Einer war mit anderen unter den Stahl-Rollladen im Geschäft gefangen.“

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 19)

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21.26: Peter Walker hat mehr von Catford.

„Ich habe gerade eine außergewöhnliche Szene in Catford gesehen, vielleicht eine halbe Meile vom Hauptunruheherd entfernt. Von der Polizei eingekreist, beschloß eine kleine Gruppe von jungen Männern, die Tür einer Halfords-Filiale einzuschlagen, und das vor aller Augen auf der belebten South Circular Road. Als sie das immer wieder versuchten - die Rolläden waren widerstandsfähig -, bildete sich eine Menschenmenge, und die Autos hielten an. Eine junge Frau lehnte sich aus ihrem Auto und schrie lachend: „Ein Navi, ich will ein Navi!"

Schließlich - vielleicht 20 Minuten später – kam die Polizei mit Hunden an, und die langsamer laufenden Plünderer (einige Leute trugen Diebsgut bei sich) wurden festgenommen.“

Vorhin sagte mir Peter, er habe gehört, wie ein Polizei-Inspektor in sein Funkgerät sagte, dass sich an den Problemen in Catford etwa 150 Personen beteiligen.

„Aber das Problem ist, sie sind so mobil", sagte er zu seinem Chef. „Du vertreibst sie, und schon erscheinen sie woanders."

21.39: Ein Video zeigt offenbar Plünderungen, die sich in Birmingham ereignet haben.

21.44: Lizzy Davies meldet aus Hackney:

„Die Plünderungen in der Clarence Convenience-Filiale gehen weiter, direkt beim brennenden Auto auf Clarence Street. „Einer nach dem anderen", ruft ein Mann, als die Menschenmenge in den Laden hineindrängt, dessen Eingangstür eingeschlagen worden war. Frauen rufen: Kannst du mir eine Zeitschrift mitbringen? Andere Leute wollen Alkohol. Ein Fotograf wird von einem Kerl bedroht und weggescheucht. Aber andere sind noch dabei, die restlichen Schaufenster einzuschlagen.

Die Situation ist sehr unsicher. Ein Mann wurde gerade von einer Flasche auf dem Kopf getroffen und ins Gesicht geschlagen. Ein Zeuge sagte, eine Frau habe ihn angegriffen. Er wurde im Nacken blutend zurückgelassen. Das mögliche Motiv für den Angriff war, dass der Mann fotografiert hatte. Aber er erzählte der Polizei später, dass er das nicht getan habe, als er gezielt angegriffen wurde. Deshalb bleiben die Umstände unklar.“

21.49: Ben Quinn ist bei Clapham Junction, Süd-London:

„Dutzende von Jugendlichen begannen die nächtlichen Unruhen auf der Northcote Street um kurz nach 21 Uhr damit, dass sie ein Curry-Elektrogeschäft in der Northcote Road plünderten. Ihnen schlossen sich Dutzende andere an, viele mit schwarzen Kapuzen und Schals, nachdem einige Bereitschaftspolizisten die Szene eine halbe Stunde vorher verlassen hatten, weil sie mit Wurfgeschossen beschossen wurden.

Schaulustige und Einheimische identifizierten viele der Anwesenden als „Blaue, Gelbe und Rote", Mitglieder der lokalen Banden, die, wie sie sagten, eine Waffenruhe für diese Nacht ausgerufen hatten. Entlang der Northcote Street wurden auch die Fenster anderer Geschäfte, inklusive der von Starbucks, eingeschlagen.

Die Banden liefen die Straße entlang, und an einer Stelle deuteten ein Mann mittleren Alters und seine Frau in die Richtung eines Juweliers weiter die Straße hinauf und andere potentielle Ziele.

Weniger als 30 Meter entfernt standen Dutzende von Nachtschwärmern vor einem Pub, tranken Bier und schauten zu.

Da es nach 20 Minuten Plünderungen klar wurde, dass sich die Polizei nicht wieder zeigen würde, schlossen sich viele andere den Plünderern an.

22.10: Ein Video zeigt eine Frau, die furchtlos Jugendlichen in Hackney sagt, sie sollten „erwachsen" werden angesichts dieser Unruhen. „Ich schäme mich, daß ich aus Hackney komme", sagt sie.

22.16: Brixton: Sam Francis ist bei der Loughborough Junction Brixton, wo er beobachtete, wie 30 maskierte Jugendliche von zwei Polizeibeamten in die Station getrieben wurden. Polizeiautos beteiligten sich an deren Verfolgung und verhinderten, dass sie aus der Station ausbrechen konnten.

22.20: Mehr von Nick Watt - Ed Miliband, Vorsitzender der Labour Party, hat die nächtlichen Unruhen kommentiert:

„Ich bin schockiert von den Szenen, die wir in Teilen von London und Birmingham gesehen haben. Diese Gewalt und dieser Vandalismus sind eine Schande, das ist kriminelles Verhalten.

Was wir jetzt brauchen, ist die stärkste Reaktion der Polizei, um Ruhe und Sicherheit, auf unseren Straßen wiederherzustellen und dass die Bezirke zusammenarbeiten.

Es ist richtig, dass der Ministerpräsident den Vorsitz bei der Cobra übernommen hat. Wir brauchen eine koordinierte Reaktion, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und jenen Menschen, die Häuser und Geschäfte verloren haben, zu helfen.“

Freitag, 14. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 17)

2011-08-20-tottenham-47

Merkblatt mit Ratschlägen, wie man einer Verhaftung entgehen kann. Es wurde außerhalb von Dalston gefunden, am 8. August 2011 um 20:20 Uhr.

19.40: Matt Taylor hat gerade vom Zentrum von Peckham aus angerufen, wo es eine große Gruppe gibt: eine aus mehreren hundert Menschen auf den Straßen, von denen einige gerade eine ABC-Apotheke in der Mitte Peckhams geplündert haben.

Ein Polizeikordon hat diese gerade eingekreist, und es scheint, als seien wir nun inmitten eines Kleinkriegs mit der Polizei. Es ist eine sehr angespannte Situation.

Im Laufe der letzten paar Stunden hatte die Gruppe Scheiben eingeschlagen, während ein Bus ausbrannte und mindestens vier weitere Busse beschädigt wurden, nachdem man sie verlassen hatte.

19.48: Lisa O'Carroll berichtet, dass eine „allgemeine Panik“ in der Luft liege, die sich von Camberwell her ausbreitet, nur eine Meile oder zwei von Peckham und Brixton entfernt.

Ein Restaurant hat bereits vorsorglich die Fenster mit Brettern vernagelt, für den Fall, daß es Schwierigkeiten geben sollte, und Hunderte von Menschen, die mit Bussen gekommen sind, wandern auf der Church Strett in beiden Richtungen auf und ab.

Mehrere Gruppen von Jugendlichen mit schwarzen Schals um ihre Münder sind zu Fuß unterwegs, während andere auf dem Fahrrad in Richtung Elephant and Castle fahren.

Ein Busfahrer aus Peckham berichtet, dass Morrisons geplündert wurde. „Mein Sohn erzählte es mir. Ich sprach mit ihm vor 45 Minuten.“

19.51: Helikopter-Fotos zeigen nun Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei in Hackney. Man sieht die Polizei und Randalierer an den Rändern einer breiten Straße in Hackney einander gegenüber aufgestellt, und gelegentlich fliegt ein Wurfgeschoß durch die Luft. Die Polizei rückt langsam vors. Schwer zu wissen, wo man im Moment stehen soll.

19.56: Paul Lewis twittert aus Hackney - hier seine letzten Updates.

• Ich kann TV-Kameras und die Polizei auf den anderen Seiten der Barrikaden sehen. Explosionen hier.
• Journalist wurde hier geschlagen und Kamera gestohlen
• Gestohlene Transporter verwüstet.
• Weißer Van in Brand. Nur eine Frage der Zeit, bis er explodiert.
• Beim Großteil des # Hackney Pembury-Gebäudes wirbelnder schwarzer Rauch.
• Es ist 19.50 Uhr und ich würde jetzt sagen die Gewalt in # Hackney ist schlimmer als letzte Nacht im Norden Londons.

20.02: Peter Walker in Catford: Große Menge von einigen hundert Jugendlichen hier (Catford ist etwa eine Meile vom Zentrum von Lewisham entfernt). Die Polizei in Kampfausrüstung, viel Spott und Raufereien.

20.07: Es scheint, als hätten sich die Unruhen auch auf Birmingham ausgebreitet. Martin Wainwright berichtet:

„Die ersten Anzeichen, dass sich die Unruhen über den Großraum London hinaus verbreiten, kamen aus Birmingham, wo bis zu 200 Jugendliche einem Polizeikordon im Zentrum der Stadt gegenüberstehen, und Schaufenster wurden zerschlagen. Augenzeugen sagten, dass die Polizei die Situation unter Kontrolle zu haben schien und es „nicht wie in London aussehe“. Eine Sperrzone von einer halben Meile wurde um das Bullring-Einkaufszentrum herum errichtet, das vorher geschlossen wurde.

Die Jugendlichen, in Hauben und Schals, animiert von sozialen Netzwerk-Seiten und von Texten, es sei nun die Zeit zum „Losschlagen“ in den Midlands gekommen, haben Abfallcontainer durch die Fenster der Jessops, LA Fitness und einen McDonalds geworfen und auch versucht, dem wie in Tottenham und anderen Teilen der Hauptstadt Plünderungen folgen zu lassen, doch sie wurden von der Polizei gestoppt.

Die West Midlands-Polizei sagte, dass zusätzliche Polizisten eingesetzt wurden, nachdem Tweets und andere Internet-Botschaften im Laufe des Nachmittags verbreitet wurden. Ein Gastwirt stand vor seinen Türen Wache, während kurz eine Unzahl Wurfgeschosse geworfen wurden. Doch um 19.30 Uhr erschien die Polizei und übernahm die Kontrolle über die meisten Bereiche der Innenstadt. Sie sperrte die große Pallisades Mall bei New Street-Station ebenfalls ab.

Ein neues Tumblr-Konto scheint eingerichtet worden zu sein, um die Probleme in Birmingham zu dokumentieren. Es zeigt, dass Schaufenster zertrümmert wurden. Die Bilder sind mit einem Zeitstempel von diesem Nachmittag versehen.

Twitter @ leestanleybhm teilt mir mit, daß das Orange-Shop in Birmingham angegriffen wurde. Er sagt, er sah „Menschen von der Polizei weglaufen und die Polizei sich die Schutzausrüstung anziehen“.

@ BeckyJohnsonITV hat auch geschrieben: „Hunderte von jungen Leuten auf den Straßen in Birmingham. Schäden an Geschäftsfassaden.“

20.14: In Kilburn, im Nordwesten von London, gibt es auch Probleme, meldet Simon Rodgers. Er sagt, es habe 20 Verhaftungen in der Nähe der Kilburn High Road gegeben. Jugendliche streifen in der Gegend herum, sagt er.

20.20: Interview mit dem amtierenden Kommissar der Londoner Polizei Tim Godwin außerhalb von Scotland Yard.

Godwin fordert die Eltern auf, mit ihren Kindern Kontakt aufzunehmen. Die Polizei musse in der Lage sein, ihre Arbeit auf der Straße zu tun. Er sagt, wir sehen "Viertel, die durch die Aktionen einiger weniger verwüstet werden."

Godwin sagt, die Polizei habe CCTV-Aufnahmen und andere Bilder von denen veröffentlicht, die an der Gewalt beteiligt sein könnten. Er fordert die Londoner auf, mit der Polizei in Kontakt zu treten, um zur Identifizierung der Täter beizutragen.

20.23: Straßen in Croydon sind „in völliger Abperrung", so der Croydon Guardian.

Die Zeitung betreibt einen Live-Blog zu den Krawallen in der Gegend. Ihr Reporter Peter Truman schreibt:

„Schwärme von Jugendlichen in Hauben und Masken suchen die Konfrontation mit der Polizei von jeder Kreuzung der London Road aus.

Ziegelsteine, Flaschen und Stöcke wurden auf die Polizisten geworfen, die mit Schlagstöcken und Schilden bewaffnet sind.

Taktische Unterstützung, in voller Kampfausrüstung, ist auch auf der Szene.

Die Polizei hat den Bereich zwischen dem Fox and Hounds-Pub und dem North End geräumt.

Die Station West Croydon wurde geschlossen.“

20.33: Meldung von Paul Lewis beim Pembury-Gebäude in Hackney: Er sagt, Jugendliche setzen Autos in der Nähe des Gebäudes in Brand. Erst nach einer Stunde traf die Polizei ein. Dann konzentrierte sich die Wut „mehr auf die Polizei“. Journalisten sind nicht willkommen – Paul hat gesehen, wie vier Journalisten angegriffen wurden – einer ziemlich verletzt.

20.39: Als die Gewalt zunahm, sagte Downing Street, dass David Cameron keineswegs plane, seinen Urlaub in der Toskana abzubrechen, berichtet Guardian-Reporter Nick Watt.

Ein Insider dazu: „Der Premierminister beobachtet die Lage. Er hat ein wachsames Auge darauf und bekommt regelmäßig berichtet. Theresa May ist wieder da, Boris Johnson verkürzt seinen Urlaub, und Nick Clegg ist in der Stadt..."

Montag, 10. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 16)

2011-08-20-tottenham-38

19.11: Ein Twitter-Update vom Sky-Korrespondenten Martin Brunt zum Tod von Mark Duggan. Brunts Quellen sagen, die Polizei feuerte zwei Schüsse ab: eine Kugel traf Duggan, der zweite verfehlte ihn oder ging durch ihn hindurch in das Funkgerät seines Kollegen.

Das erklärt die Verwirrung über die im Funkgerät gefundenen Kugel – die ersten Berichte bezeichneten sie als eine nicht von der Polizei abgefeuerte. Wichtig ist, so Brunt, dass die Polizisten, die in den Vorfall verwickelt waren, nie behauptet haben, dass sie zuerst gefeuert wurde.

Laut Brunt habe der bewaffnete Polizist, der Duggan erschossen hat, offenbar gefürchtet, sein Leben sei angesichts einer tödlichen Waffe in Gefahr.

19.13: John Mulholland berichtet, dass „die Polizei die Kontrolle über Mare Street wieder, zumindest für jetzt“ übernommen habe.

Es gibt immer noch eine große Anzahl von maskierten Jugendlichen in dieser Gegend. Ausgebrannt ist ein Auto auf Ellingfort Street in der Nähe der Mare Street. Ein Polizist sagt, sie seien mit der „Sterilisierung dieses Bereichs“ beschäftigt.

19.14: Sandra Laville berichtet, dass die Waffe Mark Duggans so umgebaut wurde, dass echte Munition verwendet werden konnte.

„Forensische Untersuchungen werden mit der Pistole am Tatort der tödlichen Schüsse auf Duggan und den Kugeln durchgeführt, die von der Polizei abgefeuert worden waren. Es heißt, dass Ballistik-Experten festgestellt haben, dass die Waffe, die sich in dem Van befand, eine Pistole war, die zum Schießen nicht geeignet war – eine Kopie, eine Startschußpistole oder eine Sammlerwaffe. Aber die Waffe war umgebaut worden - wie viele illegale Schusswaffen, die auf der Straße verkauft werden - in eine tödliche Waffe, die mit scharfer Munition funktioniert.

Die IPCC hat mitgeteilt, dass man hofft, innerhalb von 24 Stunden werde man genauere Ergebnisse der Ballistiktests haben. Aber es sei eine komplexe Sache, es bedürfe einer Reihe von Tests, um die Flugbahnen der Geschosse einwandfrei festzustellen und wie viele ab gefeuert wurden.

Laut Sky sagte der bewaffnete C019-Beamte, dass er nie behauptet habe, Duggan habe auf ihn geschossen.

Der bewaffnete Kriminalbeamte soll zu den Ermittlern gesagt haben, dass er das Feuer eröffnet habe, weil er sich von einer tödlichen Waffe bedroht gefühlt habe. Zwei Schüsse sollen gefallen sein, einer traf Duggan, und einer ging daneben und blieb im Funkgerät des anderen Polizisten stecken.

Die forensischen Untersuchungen werden schließlich klären, ob Duggan während der versuchten Festnahme am vergangenen Donnerstagabend seine Waffe überhaupt benutzt hat.

Rachel Cerfontyne, die IPCC-Kommissarin, sagte: „IPCC-Ermittler sind derzeit in Kontakt mit den Wissenschaftlern des Forensic Science Service in Bezug auf eine Analyse der Ballistik. Wir erwarten, dass diese in der Lage sind, überprüfte Ergebnisse innerhalb der nächsten 24 Stunden bekanntzugeben.“

Der Guardian berichtete am Montag, dass die ersten ballistischen Tests eine Kugel betrafen, die im Funkgerät eines bewaffneten Beamten gefunden wurde, es war eine aus einer Polizeipistole - was darauf hinweist, dass Duggan nicht auf die Beamten geschossen hat.

Es hängt stark von den ballistischen Ergebnisse ab, wenn man Genaues erfahren will, was passiert war, als Trident-Beamte, unterstützt von Spezialkräften der bewaffneten Polizei, einen Van aufhielten, in dem sich Duggan befand. Die Tests werden auch zeigen, von wo die Schüsse auf Duggan abgefeuert wurden. Die Metropolitan Police traf die IPCC um zu betonen, dass jede Aussage, er in einer Art Hinrichtung durch Schüsse in den Kopf getötet worden, „aufhetzend“ und ungenau sei.

Die Familie Duggan wird auf dem neuesten Stand der Ermittlungen gehalten, sagte der IPCC.

Cerfontyne sagte, die Bedenken der Familie bezögen sich nicht auf den Kontakt mit der IPCC, sondern auf den fehlenden Kontakt der Polizei zu Duggans Eltern, um sie von seinem Tod zu informieren.

„Aufgrund unseres Kontakts mit der Familie weiß ich, dass diese - und in der Tat auch die Bevölkerung - immer noch viele unbeantwortete Fragen hat“, sagte Cerfontyne.

19.19: Fernsehbilder zeigen nun ein brennendes Gebäude im Süden von London.

Es begann mit einer kleinen Flamme außerhalb dessen, was wie ein Reihenhaus aussah. Aber die Flammen breiteten sich schnell aus und scheinen nun alle drei Stockwerke erfaßt zu haben. In einem dieser Häuser befindet sich ein Gregg’s, was als nächstes vom Feuer betroffen sein wird.

Helikopter-Aufnahmen zeigen Menschen, die die benachbarten Gebäude über Notausgänge an der Rückseite verlassen und sich über die Dächer zu retten versuchen.

19.23: Das Feuer ist in Peckham, sowohl BBC als auch Sky haben das bestätigt. Es scheint sich auf den Gregg‘s ausgebreitet haben, es scheint auf das gesamte Gebäude überzugreifen. Viel Rauch.

19.27: Peckham: Das Feuer hat die Rückseite des Gebäudes ergriffen. Feuerwehrfahrzeuge fahren langsam dorthin. Aber es sieht aus, als würde die Polizei zuerst sicherstellen müssen, daß die Straße sicher ist, bevor die Feuerwehr näher herankommen kann.

19.30: Peckham: Feuerwehrleute sind nun eingetroffen und werden versuchen, das Feuer zu löschen.

Samstag, 8. Oktober 2011

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 14)

2011-08-20-tottenham-40

18.30: Es gibt im Moment Entwicklungen in einer Reihe von Bezirken in London. Zwei Guardian-Reporter haben Nachrichten über eine große Unruhe in Peckham, Süd-Ost-London. Die Polizei blockiert die Hauptstraße in der Gegend. Adam Vaughan sagt, es gebe etwa 50 junge Männer, manche mit Ski- oder Sturmhauben, auf Rye Lane.

James Walsh hört Berichte von geschlossenen Geschäften quer durch die Stadt, sowohl derjenigen in Angel, Islington als auch in Stoke Newington, Wood Green und Lewisham. In Islington haben Filialen von Sainsbury, Tesco, Waitrose und die Co-operative ihre Türen geschlossen.

In der Stoke Newington High Street hat die Sainsbury-Filiale ihre Rollläden heruntergelassen, wie auch einige der kleineren Läden und Kioske. „Es ist ein wirklich seltsames, düsteres Gefühl - jeder steht nur herum und fragt sich, wann es hier losgehen wird“, sagt James.

Die Victoria-Linie ist zwischen Stockwell und Brixton „wegen der Unruhen“ eingestellt worden.

18.41: PenGuy hat Blottr verwendet, um Fotos von Lewisham zu posten. Die Bilder zeigen Gruppen von Jugendlichen und Polizei auf den Straßen. Auch einen Stuhl scheint man über die Straße geworfen worden zu haben.

Auf Twitter @ gillianhawke sieht man auf einem Foto aus Lewisham, dass eine Polizeikette die Straße blockiert. Es scheint, als würde deshalb ein Bus nicht durchfahren können. Die Polizisten tragen keine Kampfausrüstung, was bedeutet, dass die Krawalle auf einem niedrigen Niveau verlaufen.

18.45: Dave Hill, Guardians London-Blogger ist jetzt in Hackney, Ostlondon.

Ein dortiger Polizeibeamter sagte, die Geschäfte in Hackney hätten begonnen, ihre Rollläden zu schließen, nachdem man „Gerüchte“ über weitere Krawalle gehört hatte, die über BlackBerry Messenger verbreitet wurden. Die meisten hatten schon am frühen Nachmittag gesperrt, als immer mehr Polizisten in der Nähe des Hackney Central-Bahnhofs auftauchten und drei maskierte Jugendliche auf Fahrrädern auf der Haupteinkaufsstraße, der Mare Street, erschienen.

Immer wieder wurden die Zuschauer zurückgedrängt, als eine große Zahl von Polizisten zwei Männer festnahmen und gegen die Mauer von Hackneys altem Ratshaus, jetzt ein Wettbüro, drückten, und sich eine Menschenmenge versammelte, um das zu sehen, Viele von ihnen fotografieren die Ereignisse. Nach einigen kurzen Plänkeleien und der wütenden verbalen Tirade einer jungen Frau vom Friedhof an der Rückseite des Wettbüros aus, die sich gegen die Polizei richtete, schrie ein Polizist einen Kollegen ein, „Hol die Natos!“, womit Schutzhelme gemeint waren.

Polizeifahrzeuge und Beamte mit Helmen hielten Schilder, um den Zugang zur Mare Street südlich des Abschnitte der Fußgängerzone beim Narrow Way und der Eisenbahnbrücke zu sperren, als sich Busse entlang der angrenzenden Amhurst Street stauten und ein Hubschrauber über den Köpfen kreiste.

Die Reaktionen der Zuschauer variierten zwischen einem Mann, der einen Polizisten veranlasste, sich zu einem Jugendlichen zu bewegen, um „Nimm die Hände von ihm, du Schwein!“ zu schreien, und einer Nachmittagsschulbetreuerin, die zur Polizei sagte: „Diese Kinder sollten nicht hier heraußen sein, sie sollten auf den Schulhof zurückkehren“. Sie sagte auch, sollte sie mit den Unruhestiftern verhaftet werden, würde sie „Gas in ihre Ärsche“ blasen.

18.51: Die News-Kanäle zeigen Bilder von Bränden, die in Lewisham ausgebrochen sind. Es scheint, als hätte man ein Auto und eine Reihe von Müllcontainern, alle auf der gleichen Straße, in Brand gesetzt. Das Filmmaterial zeigt Polizisten, die große Container, die nicht angezündet wurden, von den anderen wegziehen, als andere mit Schilden und Nato-Helmen eine Kette hinter ihnen bilden. Auf den Hubschrauber-Aufnahmen gibt es keine Spur von Menschen in der unmittelbaren Umgebung.

18.58: Guardian-Reporter Duncan Clark berichtet von Hackney:

„Die Polizei hat die Mare Street geräumt, aber mir berichtet, die Randalierer seien in Gruppen aufgeteilt worden.

Eine Gruppe scheint sich in die Morning Lane zurückgezogen zu haben, die derzeit von drei Polizeiketten plus Pferden geschützt wird.

Ich ging in die zweite Reihe, wo der Sergeant sagte, es gebe weiterhin Ausschreitungen weiter unten, kann aber nicht näher heran. Das andere Hauptproblem ist „an der Spitze“, was meiner Meinung nach bedeutet, oben an der Mare Street.

19.00: Wir sind jetzt bei Nachbereitung dieses Live-Blogs. Mein Kollege Adam Gabbatt führt unsere kontinuierliche Berichterstattung über die Ereignisse an diesem Abend hier weiter.

19.01: Der Observer-Herausgeber John Mulholland ist in Hackney, und er berichtet, dass die Gewalt erneut aufgeflammt sei.

Es sind fast hundert oder mehr in laufende Kämpfe mit der Polizei am Bethnal Green-Ende der Mare Street verwickelt. Jugendliche plündern Geschäfte, einschließlich der mit Brettern vernagelten Texaco-Garage. Flaschen-Container auf der Mare Street wurden geleert, um Munition gegen die Polizei zu haben. Viele Jugendliche streunen mit der Beute ihrer Plünderungen herum und besaufen sich aus Cognac-Flaschen. Jugendliche, die gerade ankommen, grölen „Bethnal Green“. Es scheint, als wollten sie sich den Schlägereien anschließen, indem sie sich nach Süden hinunter die Mare Street von Hackney zur Cambridge Heath Road bewegen.

Pale, der Besitzer der geplünderten Texaco-Garage auf Mare Street, sagte zu mir: „Sie rannten einfach herein, nahmen alles ... so sind 24 Jahre meines Lebens weg. Ich habe noch nie so etwas gesehen. Ich habe nicht versucht, sie aufzuhalten. Mir ist mein Leben mehr wert ist als das.“

19.05: Die Nachrichten-Hubschrauber zeigen, dass es weiterhin Brände in Lewisham gibt. Diese lodern nicht in dem Maße, wie wir es in Tottenham gesehen haben. Es handelt sich um kleine Brände, die in oder in der Nähe von Mülltonnen begonnen zu haben scheinen, obwohl es so ausschaut, als ob zwei Autos, einige Meter davon entfernt, ebenfalls Feuer gefangen hätten.

In Zentrum von Lewisham - nicht ganz in der Nähe der Brände - hat die Polizei die Hauptstraße in einem Kordon umstellt.

19.07: Andere Bilder zeigen ein kleines Feuer in Hackney. Eine Holzpalette scheint Teil in Flammen zu stehen. Eine kleine Gruppe von Menschen befindet sich in der Nähe.

Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 15)


18.30: Es gibt im Moment Entwicklungen in einer Reihe von Bezirken in London. Zwei Guardian-Reporter haben Nachrichten über eine große Unruhe in Peckham, Süd-Ost-London. Die Polizei blockiert die Hauptstraße in der Gegend. Adam Vaughan sagt, es gebe etwa 50 junge Männer, manche mit Ski- oder Sturmhauben, auf Rye Lane.

James Walsh hört Berichte von geschlossenen Geschäften quer durch die Stadt, sowohl derjenigen in Angel, Islington als auch in Stoke Newington, Wood Green und Lewisham. In Islington haben Filialen von Sainsbury, Tesco, Waitrose und die Co-operative ihre Türen geschlossen.

In der Stoke Newington High Street hat die Sainsbury-Filiale ihre Rollläden heruntergelassen, wie auch einige der kleineren Läden und Kioske. „Es ist ein wirklich seltsames, düsteres Gefühl - jeder steht nur herum und fragt sich, wann es hier losgehen wird“, sagt James.

Die Victoria-Linie ist zwischen Stockwell und Brixton „wegen der Unruhen“ eingestellt worden.

18.41: PenGuy hat Blottr verwendet, um Fotos von Lewisham zu posten. Die Bilder zeigen Gruppen von Jugendlichen und Polizei auf den Straßen. Auch einen Stuhl scheint man über die Straße geworfen worden zu haben.

Auf Twitter @ gillianhawke sieht man auf einem Foto aus Lewisham, dass eine Polizeikette die Straße blockiert. Es scheint, als würde deshalb ein Bus nicht durchfahren können. Die Polizisten tragen keine Kampfausrüstung, was bedeutet, dass die Krawalle auf einem niedrigen Niveau verlaufen.

18.45: Dave Hill, Guardians London-Blogger ist jetzt in Hackney, Ostlondon.

Ein dortiger Polizeibeamter sagte, die Geschäfte in Hackney hätten begonnen, ihre Rollläden zu schließen, nachdem man „Gerüchte“ über weitere Krawalle gehört hatte, die über BlackBerry Messenger verbreitet wurden. Die meisten hatten schon am frühen Nachmittag gesperrt, als immer mehr Polizisten in der Nähe des Hackney Central-Bahnhofs auftauchten und drei maskierte Jugendliche auf Fahrrädern auf der Haupteinkaufsstraße, der Mare Street, erschienen.

Immer wieder wurden die Zuschauer zurückgedrängt, als eine große Zahl von Polizisten zwei Männer festnahmen und gegen die Mauer von Hackneys altem Ratshaus, jetzt ein Wettbüro, drückten, und sich eine Menschenmenge versammelte, um das zu sehen, Viele von ihnen fotografieren die Ereignisse. Nach einigen kurzen Plänkeleien und der wütenden verbalen Tirade einer jungen Frau vom Friedhof an der Rückseite des Wettbüros aus, die sich gegen die Polizei richtete, schrie ein Polizist einen Kollegen ein, „Hol die Natos!“, womit Schutzhelme gemeint waren.

Polizeifahrzeuge und Beamte mit Helmen hielten Schilder, um den Zugang zur Mare Street südlich des Abschnitte der Fußgängerzone beim Narrow Way und der Eisenbahnbrücke zu sperren, als sich Busse entlang der angrenzenden Amhurst Street stauten und ein Hubschrauber über den Köpfen kreiste.

Die Reaktionen der Zuschauer variierten zwischen einem Mann, der einen Polizisten veranlasste, sich zu einem Jugendlichen zu bewegen, um „Nimm die Hände von ihm, du Schwein!“ zu schreien, und einer Nachmittagsschulbetreuerin, die zur Polizei sagte: „Diese Kinder sollten nicht hier heraußen sein, sie sollten auf den Schulhof zurückkehren“. Sie sagte auch, sollte sie mit den Unruhestiftern verhaftet werden, würde sie „Gas in ihre Ärsche“ blasen.

18.51: Die News-Kanäle zeigen Bilder von Bränden, die in Lewisham ausgebrochen sind. Es scheint, als hätte man ein Auto und eine Reihe von Müllcontainern, alle auf der gleichen Straße, in Brand gesetzt. Das Filmmaterial zeigt Polizisten, die große Container, die nicht angezündet wurden, von den anderen wegziehen, als andere mit Schilden und Nato-Helmen eine Kette hinter ihnen bilden. Auf den Hubschrauber-Aufnahmen gibt es keine Spur von Menschen in der unmittelbaren Umgebung.

18.58: Guardian-Reporter Duncan Clark berichtet von Hackney:

„Die Polizei hat die Mare Street geräumt, aber mir berichtet, die Randalierer seien in Gruppen aufgeteilt worden.

Eine Gruppe scheint sich in die Morning Lane zurückgezogen zu haben, die derzeit von drei Polizeiketten plus Pferden geschützt wird.

Ich ging in die zweite Reihe, wo der Sergeant sagte, es gebe weiterhin Ausschreitungen weiter unten, kann aber nicht näher heran. Das andere Hauptproblem ist „an der Spitze“, was meiner Meinung nach bedeutet, oben an der Mare Street.

19.00: Wir sind jetzt bei Nachbereitung dieses Live-Blogs. Mein Kollege Adam Gabbatt führt unsere kontinuierliche Berichterstattung über die Ereignisse an diesem Abend hier weiter.

19.01: Der Observer-Herausgeber John Mulholland ist in Hackney, und er berichtet, dass die Gewalt erneut aufgeflammt sei.

Es sind fast hundert oder mehr in laufende Kämpfe mit der Polizei am Bethnal Green-Ende der Mare Street verwickelt. Jugendliche plündern Geschäfte, einschließlich der mit Brettern vernagelten Texaco-Garage. Flaschen-Container auf der Mare Street wurden geleert, um Munition gegen die Polizei zu haben. Viele Jugendliche streunen mit der Beute ihrer Plünderungen herum und besaufen sich aus Cognac-Flaschen. Jugendliche, die gerade ankommen, grölen „Bethnal Green“. Es scheint, als wollten sie sich den Schlägereien anschließen, indem sie sich nach Süden hinunter die Mare Street von Hackney zur Cambridge Heath Road bewegen.

Pale, der Besitzer der geplünderten Texaco-Garage auf Mare Street, sagte zu mir: „Sie rannten einfach herein, nahmen alles ... so sind 24 Jahre meines Lebens weg. Ich habe noch nie so etwas gesehen. Ich habe nicht versucht, sie aufzuhalten. Mir ist mein Leben mehr wert ist als das.“

19.05: Die Nachrichten-Hubschrauber zeigen, dass es weiterhin Brände in Lewisham gibt. Diese lodern nicht in dem Maße, wie wir es in Tottenham gesehen haben. Es handelt sich um kleine Brände, die in oder in der Nähe von Mülltonnen begonnen zu haben scheinen, obwohl es so ausschaut, als ob zwei Autos, einige Meter davon entfernt, ebenfalls Feuer gefangen hätten.

In Zentrum von Lewisham - nicht ganz in der Nähe der Brände - hat die Polizei die Hauptstraße in einem Kordon umstellt.

19.07: Andere Bilder zeigen ein kleines Feuer in Hackney. Eine Holzpalette scheint Teil in Flammen zu stehen. Eine kleine Gruppe von Menschen befindet sich in der Nähe.

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Montag, 8. August 2011
Sonntag, 7. August 2011
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