Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 06)

2011-08-20-tottenham-29

11.30 Uhr: Thegreatgame fragt unten im Thread nach der von der Polizei stammenden Kugel, die im Funkgerät eines Polizisten gefunden wurde, nachdem Mark Duggan am vergangenen Donnerstag erschossen worden ist:

„Kann der Guardian bitte erklären, was eine „von der Polizei stammende Kugel“ ist? Wie kann man eine runde 9 mm von einer anderen unterscheiden? Hat die Polizei in ihre Munition ER geätzt oder so was?“

Ja, wir können, laut unserer Korrespondentin für Verbrechen, Sandra Laville, das erklären:

„Polizei Kugeln sind sehr deutlich zu erkennen, weil die Metropolitan Police Dumdum-Hohlkugeln benutzt, die das Objekt nicht durchschlagen.“

11.34: Londons Bürgermeister, Boris Johnson, weigert sich, Theresa May zu folgen und seinen Urlaub trotz der Unruhen in der Stadt abzukürzen. Seine Haltung wurde von Kit Malthouse verteidigt, der sagte, eine Rückkehr wäre „eine Art Belohnung" für die Kriminalität.

Was meinen Sie - sollte er zurückkommen?

Äußern Sie Ihre Meinung, wir haben dazu eine Meinungsumfrage eröffnet.

11.46:Weiters von Andrew Sparrow, politischer Korrespondent in Westminster:

„Nick Clegg hat heute Behauptungen zurückgewiesen, dass es der Regierung nicht gelungen sei, eine Führungsrolle zu übernehmen, als die Hauptstadt am Wochenende von Ausschreitungen getroffen wurde, weil hochrangige Minister nicht in London seien.

Als man erfuhr, dass Theresa May, die Innenministerin, sich auf dem Rückflug nach Großbritannien befindet, um mit den Polizeichefs über die Unruhen zu reden, verteidigte Clegg die Reaktion der Regierung auf die Probleme und verurteilte das, was er als „unnötige opportunistische Diebstähle und Gewalttaten - nicht mehr und nicht weniger" bezeichnete.

An seinem ersten Tag von seinem Sommerurlaub zurück in Westminster sagte Clegg, die Gewalt sei „völlig inakzeptabel". Die Regierung stehe „Seite an Seite mit den Menschen in den Bezirken, verurteile die Gewalttaten und die Diebstähle“.

Es gab Beschwerden, dass die Regierung am Wochenende, als die Unruhen in London ausbrachen, keinen leitender Minister hatte. Aber Clegg bestand darauf, dass hochrangige Mitglieder des Kabinetts per Telefon in regelmäßigem Kontakt gewesen seien. Aber Clegg bestand darauf, dass hochrangige Mitglieder des Kabinetts per Telefon in regelmäßigem Kontakt gewesen seien.

„Ich lehne die Vorstellung völlig ab, dass diese Regierung irgendwie nicht sehr effektiv funktioniert hat", sagte Clegg. Er habe mit David Cameron, der in Italien auf Urlaub ist, an diesem Morgen telefoniert.

„Wir haben die Dinge angeordnet, um sicherzustellen, dass diese Regierung auf alle anfallenden Probleme effektiv reagiert. Wir stehen in ständigem Kontakt miteinander, und wir arbeiten diese Woche so effektiv, wie wir es in jeder Woche des Jahres getan haben."

11.52: Ein Twitter-Gerücht - oder genauer gesagt, der Mitherausgeber der Lib Dem Voice - legt nahe, dass Nick Clegg und Lynne Featherstone (Abgeordnete für Hornsey und Wood Green) an diesem Nachmittag hinaus nach Tottenham fahren werden.

„ Höre, dass @nick_clegg und @lfeatherstone an diesem Nachmittag Tottenham & Wood Green besuchen #LondonRiots“

11.57: Jasmine Coleman, die für uns auf den Straßen von Brixton herummarschiert, hat dort mit jungen Menschen über die Unruhen geredet - und was sie glauben, was sie angeheizt haben könnte.

Rianna Price, 18, die in der Nähe wohnt, sagte, sie denke, die Gewalt zeige das Ausmaß der Wut unter den Jugendlichen in London.

„Ich glaube nicht einmal, es geht da um Tottenham. Ich denke, sie versuchen, der Polizei etwas zurückzugeben, weil die grausam sind. Die verhaften dich für alles.

Ich denke, das betrifft mehr die Jugendlichen, die älteren Leute hier kommen damit gut aus."

Sie meinte, Randalierer könnten Geschäfte, die wenige aus dem Bezirk beschäftigen, als Ziele ausgesucht haben.

„Es ist ziemlich schwierig, Arbeit hier in der Gegend zu kriegen, auch wenn man hier lebt. Ich finde, es geht ihnen nur darum, alles zum Nulltarif zu kriegen. Sie tun das nur zu ihrem eigenen Vorteil. "

Sie sagte, sie denke, die Leute, die sich an den Unruhen beteiligen, kämen sowohl aus Brixton und auch anderswoher.

„Ich glaube nicht, dass die meisten hier alles demolieren wollen."

Und sie fügte hinzu, die Gewalt werde andauern, außer das Verhältnis zwischen Polizei und den Jugendlichen in London verbessere sich rasch.

"Ich glaube nicht, dass das die Polizei interessiert - es geht nur um Geld. Solange die sich nicht mit den tiefergehenden Fragen beschäftigen, wird das immer noch weiter gehen.

Die Polizei sollte ihre Macht nutzen, die Menschen zu stärken und ihnen zu helfen."

12.03: Zurück zur Frage, ob der Londoner Bürgermeister Boris Johnson aus dem Urlaub zurückkehren und die Situation in der Hauptstadt „übernehmen" sollte.

Das Mayorwatch Blog nimmt an, dass die Gespräche ein Ergebnis von Johnsons Wunsch seien, sich während seiner Amtsführung als Londons „Top Cop" darzustellen. Aber es gibt politische Gefahren bei dieser Strategie:

„Die Polizei steht unter intensiver nationaler Kontrolle, jeder Fehler und jede Schwäche kann sehr leicht als das Ergebnis von Boris‘ 'Sorglosigkeit' interpretiert werden, aufgrund derer er zwei Polizeipräsidenten innerhalb von drei Jahren verloren hat.

Nachdem er sich immer wieder selbst als “de facto“-Chef der der Metropolitan Police präsentiert hat, wird es für ihn schwierig sein, den Folgen zu entkommen, wenn die temporäre Führung, zu deren Installierung er beitrug, die Londoner hängen lässt."

12.05: Ein wenig mehr Wasser auf die Blackberry-Messaging-Mühle, mit freundlicher Genehmigung von Jasmine:

„In den Büros von Live, einem Magazin für junge Menschen in ganz London, ist es an diesem Morgen ungewöhnlich ruhig in Brixton. Die einzige, die zu erreichen íst, ist die Herausgeberin Celeste Houlker, 20. Sie erzählte mir, junge Leute hätten mit Blackberry- Handys die Unruhen diskutiert

Sie sagte, über das Wochenende habe es eine Blackberry-„Rundfunk"- Warnung an diejenigen gegeben, die an den Unruhen im Norden Londons beteiligt waren, diese nicht auch noch in den Süden zu exportieren:

"Ich fand alles über die Unruhen auf meinem Blackberry. Aber ich hätte nicht gedacht, es würde dieses Ausmaß erreichen.

Ich verstehe es überhaupt nicht. Vielleicht wollen sie einfach nur kopieren, was im Norden von London passiert ist. Was dort geschah, war die Folge einer Eskalation, aber was hier geschah, war ernst und geplant. Es ist überhaupt nicht lustig."

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