Londoner Unruhen: die dritte Nacht – Montag, 8. August 2011 (Fortsetzung 19)

2011-08-20-tottenham-48

21.26: Peter Walker hat mehr von Catford.

„Ich habe gerade eine außergewöhnliche Szene in Catford gesehen, vielleicht eine halbe Meile vom Hauptunruheherd entfernt. Von der Polizei eingekreist, beschloß eine kleine Gruppe von jungen Männern, die Tür einer Halfords-Filiale einzuschlagen, und das vor aller Augen auf der belebten South Circular Road. Als sie das immer wieder versuchten - die Rolläden waren widerstandsfähig -, bildete sich eine Menschenmenge, und die Autos hielten an. Eine junge Frau lehnte sich aus ihrem Auto und schrie lachend: „Ein Navi, ich will ein Navi!"

Schließlich - vielleicht 20 Minuten später – kam die Polizei mit Hunden an, und die langsamer laufenden Plünderer (einige Leute trugen Diebsgut bei sich) wurden festgenommen.“

Vorhin sagte mir Peter, er habe gehört, wie ein Polizei-Inspektor in sein Funkgerät sagte, dass sich an den Problemen in Catford etwa 150 Personen beteiligen.

„Aber das Problem ist, sie sind so mobil", sagte er zu seinem Chef. „Du vertreibst sie, und schon erscheinen sie woanders."

21.39: Ein Video zeigt offenbar Plünderungen, die sich in Birmingham ereignet haben.

21.44: Lizzy Davies meldet aus Hackney:

„Die Plünderungen in der Clarence Convenience-Filiale gehen weiter, direkt beim brennenden Auto auf Clarence Street. „Einer nach dem anderen", ruft ein Mann, als die Menschenmenge in den Laden hineindrängt, dessen Eingangstür eingeschlagen worden war. Frauen rufen: Kannst du mir eine Zeitschrift mitbringen? Andere Leute wollen Alkohol. Ein Fotograf wird von einem Kerl bedroht und weggescheucht. Aber andere sind noch dabei, die restlichen Schaufenster einzuschlagen.

Die Situation ist sehr unsicher. Ein Mann wurde gerade von einer Flasche auf dem Kopf getroffen und ins Gesicht geschlagen. Ein Zeuge sagte, eine Frau habe ihn angegriffen. Er wurde im Nacken blutend zurückgelassen. Das mögliche Motiv für den Angriff war, dass der Mann fotografiert hatte. Aber er erzählte der Polizei später, dass er das nicht getan habe, als er gezielt angegriffen wurde. Deshalb bleiben die Umstände unklar.“

21.49: Ben Quinn ist bei Clapham Junction, Süd-London:

„Dutzende von Jugendlichen begannen die nächtlichen Unruhen auf der Northcote Street um kurz nach 21 Uhr damit, dass sie ein Curry-Elektrogeschäft in der Northcote Road plünderten. Ihnen schlossen sich Dutzende andere an, viele mit schwarzen Kapuzen und Schals, nachdem einige Bereitschaftspolizisten die Szene eine halbe Stunde vorher verlassen hatten, weil sie mit Wurfgeschossen beschossen wurden.

Schaulustige und Einheimische identifizierten viele der Anwesenden als „Blaue, Gelbe und Rote", Mitglieder der lokalen Banden, die, wie sie sagten, eine Waffenruhe für diese Nacht ausgerufen hatten. Entlang der Northcote Street wurden auch die Fenster anderer Geschäfte, inklusive der von Starbucks, eingeschlagen.

Die Banden liefen die Straße entlang, und an einer Stelle deuteten ein Mann mittleren Alters und seine Frau in die Richtung eines Juweliers weiter die Straße hinauf und andere potentielle Ziele.

Weniger als 30 Meter entfernt standen Dutzende von Nachtschwärmern vor einem Pub, tranken Bier und schauten zu.

Da es nach 20 Minuten Plünderungen klar wurde, dass sich die Polizei nicht wieder zeigen würde, schlossen sich viele andere den Plünderern an.

22.10: Ein Video zeigt eine Frau, die furchtlos Jugendlichen in Hackney sagt, sie sollten „erwachsen" werden angesichts dieser Unruhen. „Ich schäme mich, daß ich aus Hackney komme", sagt sie.

22.16: Brixton: Sam Francis ist bei der Loughborough Junction Brixton, wo er beobachtete, wie 30 maskierte Jugendliche von zwei Polizeibeamten in die Station getrieben wurden. Polizeiautos beteiligten sich an deren Verfolgung und verhinderten, dass sie aus der Station ausbrechen konnten.

22.20: Mehr von Nick Watt - Ed Miliband, Vorsitzender der Labour Party, hat die nächtlichen Unruhen kommentiert:

„Ich bin schockiert von den Szenen, die wir in Teilen von London und Birmingham gesehen haben. Diese Gewalt und dieser Vandalismus sind eine Schande, das ist kriminelles Verhalten.

Was wir jetzt brauchen, ist die stärkste Reaktion der Polizei, um Ruhe und Sicherheit, auf unseren Straßen wiederherzustellen und dass die Bezirke zusammenarbeiten.

Es ist richtig, dass der Ministerpräsident den Vorsitz bei der Cobra übernommen hat. Wir brauchen eine koordinierte Reaktion, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten und jenen Menschen, die Häuser und Geschäfte verloren haben, zu helfen.“

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